Achsanordnung

Achsanordnung
Achs|anordnung,
 
1) Eisenbahntechnik: Die Achsanordnung kennzeichnet Zahl und Reihenfolge der Treib- und Laufachsen in Dreh- oder Lenkgestellen bei Triebfahrzeugen und deren Verteilung auf den Hauptrahmen. Laufachsen werden durch arabische Ziffern (1 oder 2), gekuppelte Treibachsen durch große lateinische Buchstaben (A oder B oder C), nicht gekuppelte Treibachsen durch Beifügen einer kleinen Null (C0 = drei einzeln angetriebene Treibachsen) bezeichnet. In einem vom Hauptrahmen unabhängigen Gestell gelagerte Achsen oder Achsgruppen, z. B. Drehgestell, werden mit einem Apostroph versehen (B0' = zweiachsiges Triebdrehgestell mit einzeln angetriebenen Treibachsen).
 
 2) Kraftfahrzeugtechnik: bewegliche Aufhängung der Räder am Fahrwerk unter Zwischenschaltung von Federung und Dämpfung. Die Räder sollen so geführt sein, dass beim Durchfedern möglichst geringe, kontrollierte Änderungen der Radgeometrie (Spur, Sturz, Vorspur, Nachlauf, Spreizung) auftreten. Die Raumlenkerachse besteht aus einem Achsträger, der an vier Punkten über großvolumige Gummilager mit dem Rahmen verbunden ist. Fünf definiert am Achsträger angeordnete Lenker führen das Rad so, dass die Radgeometrie in allen Fahrzuständen weitgehend konstant bleibt. Ältere Achsanordnungen sind die Starrachsen und Pendelachsen (zeigen bei unebener Straße starke Veränderung der Radgeometrie), danach kam die Entwicklung der Lenkerachsen, welche die Räder unabhängig voneinander führen. Man unterscheidet Längs-, Quer- und Schräglenkeranordnungen. Die Verbundlenkerachse kombiniert Eigenschaften von Starr- und Längslenkerachse. Bei Lkw sind Starrachsen üblich, bei Pkw allgemeine Lenkerachsen, als Hinterachsen auch noch Starr- oder Pendelachsen. Die Federung und Dämpfung geschieht meist durch die Kombination von Stahlfedern (Blatt-, Schrauben-, Torsionsfedern) mit Öl- oder Gasdruckstoßdämpfern, aber auch mittels Luft- oder Gasfederung. Stabilisatoren (z. B. der Panhardstab) dienen bei Starrachsen zur Verbesserung der Fahreigenschaften. Führungs- und Federungsarten erlauben viele Ausführungen von Achsanordnung, die sich im technischen Aufwand und Fahrverhalten stark unterscheiden.

Universal-Lexikon. 2012.

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